FAQs zur korrekten Lizenzierung von Windows Server mit Clientzugriffslizenzen
Windows Server kann in allen Versionen ab 2008 in der Standard-Edition bzw. versionsabhängig auch in Datacenter-Editionen neben der Core- bzw. Prozessor-basierten Lizenzierung auch mit Serverlizenzen genutzt werden, wobei dazu weitere Clientzugriffslizenzen (Client Access Licenses) für Anwender erforderlich sind. Die nachfolgenden FAQs erklären, wie das Microsoft Lizenzmodell funktioniert und welche Möglichkeiten CALs hier bieten.
Wie funktioniert das Lizenzierungssystem von Microsoft?
Alle Windows Server-Versionen gibt es verschiedenen Editionen, welche sich – vereinfacht gesagt – im Umfang der Services und Funktionen unterscheiden, wie auch vor allem in deren Skalierbarkeit. Grundlage des Lizenzsystems von Microsoft sind dabei die Zahl der physischen oder virtuellen Server bzw. der Mitarbeiter und Geräte, die auf die Serverdienste zugreifen – je nachdem, ob Sie sich für die Core- oder die Server/CAL-basierte Lizenzierung entscheiden.
Was ist der Unterschied zwischen Core-Lizenzen und Server/CALs?
Bei der Core-basierten Lizenzierung ab Windows Server 2012 bzw. auch bei der noch Prozessor-basierten bis zu der Version 2008 ist die Anzahl der benötigten Serverlizenzen vereinfacht gesagt abhängig von der Performance des Servers. Viele kleinere Unternehmen oder Organisationen haben aber einen Server mit wesentlich geringerer Leistungsfähigkeit im Einsatz, zu dieser steht die Lizenzierung über Cores in keinem praktischen Verhältnis.
Die Lizenzierung per Server/CALs bietet hier eine Alternative, denn sie berücksichtigt vor allem die Zahl der User bzw. Devices, welche die Server-Funktionen in Anspruch nehmen; sie gilt dabei auch (versionsabhängig) für eine kleinere Zahl an virtuellen Servern.
Wann sind Server/Clientzugriffslizenzen für Windows Server vorteilhafter?
Wie bereits oben erwähnt, bietet Microsoft neben der Datacenter-Edition bei älteren Windows Server-Versionen als in der Regel einzige bei der Standard-Edition die Wahlmöglichkeit zwischen der Core-basierten und der CAL-basierten Lizenzierung an.
Diese CAL-basierte Lizenzierung gibt gerade kleineren Firmen, welche einen Unternehmens-Server nutzen, die Möglichkeit, zu einem günstigeren Preis Windows Server-Software einzusetzen.
Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Anzahl der Mitarbeiter kleiner ist bzw. die Server-Kapazität für eine Core-basierte Lizenzierung zu gering wäre. Hier stellt die Lizenzierung mit zugriffsbasierten Lizenzen eine wirtschaftlichere Möglichkeit dar, die Vorteile von Windows Server zu nutzen, da zur Serverlizenz nur genau so viele Clientzugriffslizenzen gekauft werden müssen, wie es Mitarbeiter gibt, die Windows Server tatsächlich nutzen.
Welche Besonderheiten gelten bei einer Server-Lizenzierung mit CALs?
Das auf Client Access Licenses basierende Lizenzmodell von Microsoft setzt zuerst die Lizenzierung eines Servers mit einer entsprechenden Serverlizenz Version 2008 bis 2019 voraus. Diese Server-Software beinhaltet den Zugriff von bis zu zwei Usern oder Geräten ausschließlich für reine Verwaltungsaufgaben. Administratoren dürfen damit jedoch keine anderen Tätigkeiten ausführen, wie zum Beispiel E-Mails schreiben und lesen – dazu benötigen sie wie jeder normale Mitarbeiter eine User oder Device CAL.
Das Microsoft Lizenzmanagement trennt also bei dem Server-CAL-Modell zwischen der Lizenzierung eines Servers und derjenigen der einzelnen Nutzer bzw. Endgeräte. Erst die jeweilige CAL berechtigt diese dazu, den Windows Server und die enthaltenen Dienste zu nutzen. Die Clientzugriffslizenz enthält also reine Zugriffsrechte in einer Client/Server-Umgebung, allerdings ohne dass dazu die vorherige Installation einer Software notwendig ist.
Sind CALs kompatibel mit verschiedenen Windows Server-Versionen?
CALs sind prinzipiell immer versionsgebunden, das heißt, sie müssen immer eine mindestens gleiche oder eine höhere Versions-Nummer aufweisen wie die dazugehörende Server-Lizenz. Zum Beispiel können Anwender mit einer CAL für Windows Server 2012 R2 damit vor allem auf den entsprechend lizenzierten Server zugreifen. Außerdem sind diese abwärtskompatibel – d.h. mit einer CAL die für 2012 R2 Version können diese auch alle älteren Server-Versionen, also 2012, 2008 R2 und 2008 (Downgrade) verwenden.
Hingegen ist es damit nicht möglich, auf einen mit Windows 2019 lizenzierten Server zuzugreifen, dafür muss die dementsprechende CAL (Upgrade) gekauft werden.
Eine Ausnahme zu dieser Regel sind die CALs für Windows Server 2012. Damit ist es auch möglich, einen mit der darauf folgenden Version 2012 R2 lizenzierten Server zu verwenden. Hingegen handelt es sich bei Windows Server 2008 und 2008 R2 um zwei verschiedene Versionen, bei denen die 2008 CAL nicht zum Zugriff auf die neuere Server-Version 2008 R2 berechtigt.
Welche Arten von CALs gibt es für Windows-Server?
Eine Clientzugriffslizenz ist immer eine Einzellizenz, die entweder einen einzelnen Nutzer – User CAL genannt – berechtigt, den Windows Server zu nutzen, oder ein einzelnes Windows-fähiges Endgerät – Device CAL. Im Normalfall ist es nicht mehr möglich, nach der erfolgten Lizenzierung eines Users oder Endgeräts diese auf andere Mitarbeiter oder Computer zu übertragen. Diese Vorgehensweise würde dem jeweils anderen CAL-Typ entsprechen. Ebenso ist der Zugriff auf einen anderen Server als den unternehmenseigenen ausgeschlossen. Diese Limitierung hat dazu auch den Vorteil einer größeren Sicherheit der Daten, denn sie schließt den Zugriff durch fremde User oder Devices aus.
Welche Unterschiede bestehen zwischen User CAL und Device CAL?
Prinzipiell unterscheiden sich Clientzugriffslizenzen für User und für Endgeräte nicht, was den Funktionsumfang bei der Nutzung von Windows Server betrifft. User und Device CAL unterscheiden sich vielmehr in den Vorteilen, welche der jeweilige CAL-Typ bei der Nutzung bietet. Diese werden auch durch das Verhältnis zwischen der Zahl von Usern und der von Computern bzw. Windows-fähigen Endgeräten sowie der Häufigkeit bestimmt, mit der auf die Server-Dienste und Daten zugegriffen wird. Dies kann sich in einem Unternehmen auch von Abteilung zu Abteilung unterscheiden.
Welche Vorteile sind mit einer Device CAL gegeben?
Die Geräte-bezogene Lizenz ist gerade dann in einer Arbeitsumgebung von praktischem sowie auch von wirtschaftlichem Vorteil, wenn verschiedene Mitarbeiter sich ein einzelnes Endgerät – egal ob PC oder Laptop usw. – teilen, z.B. weil sie nicht ständig auf die Windows Server-Dienste zugreifen. Hier wäre es zu unökonomisch, jede Person mit einer eigenen User CAL auszustatten.
Insbesondere in kleineren Firmen, wo zum Beispiel im Schichtdienst gearbeitet wird, reicht eine Device CAL völlig aus. Dabei kann der Zugriff auf den Server entweder lokal, am Arbeitsplatz, oder auch von unterwegs erfolgen, wenn es sich um ein mobiles Endgerät handelt.
Welche Vorteile sind bei einer User CAL wichtig?
Da die User-Lizenz personenbezogen ist, ist ein Nutzer beim Zugriff weder an ein bestimmtes Endgerät gebunden, noch an einen festen Ort, solange der Zugriff immer nur abwechselnd von einem einzigen Gerät erfolgt. Dabei spielt auch eine Rolle, wenn ein Mitarbeiter ständig auf den Windows Server zugreifen will. Die User CAL bietet gegenüber der geräteabhängigen CAL daher den Vorteil, dass der User ein fremdes Laptop etc. – zum Beispiel beim Kunden oder an einem anderen Standort benutzen kann, um auf Daten und Services des Windows-Servers im eigenen Unternehmen zuzugreifen. Daher ist die User CAL auch im Home-Office praktisch, da man über alle wichtigen Daten verfügen kann, ohne auf einen bestimmten Computer angewiesen zu sein.
Device CAL oder User CAL – welche Zugriffslizenz für welche Unternehmensstruktur?
Bevor Sie eine Kaufentscheidung zur Lizenzierung mit CALs treffen, sollten Sie sich daher im Klaren darüber sein, welcher CAL Typ am besten zur Nutzung der Dienste von Windows Server in Ihrem Unternehmen passt. Die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen CALs beinhaltet auch die Option, Device CALs und User CALs in beliebiger Weise miteinander kombinieren zu können; damit ist eine besonders flexible Rechteverwaltung der Server-Dienste möglich. Denn in vielen Arbeitsumgebungen ist die homogene Nutzung von Windows Server – entweder mit CALs für User oder für Devices – eher die Ausnahme.
Alle wichtigen Punkte für die Server/CAL-Lizenzierung von Windows Server im Überblick
Die folgenden Stichpunkte fassen nochmal alles Wichtige zusammen, was Sie vor dem Kauf von CALs für Windows Server bei dem Lizenzmodell Serverlizenz plus Client Access Licenses beachten sollten:
1. Grundlage der Server/CAL-Lizenzierung von Windows Server ist zuerst die Lizenzierung des Servers. Die Server-Lizenz enthält nur Verwaltungsrechte für Administratoren, keine Nutzungsrechte für Mitarbeiter.
2. Somit benötigt jeder Mitarbeiter für die Nutzung der Windows Server-Funktionen sowie der Dienste eine eigene Clientzugriffslizenz.
3. Diese CAL kann wahlweise als User-CAL für eine Einzelperson oder als Device-CAL für ein einzelnes Endgerät vergeben werden – und zwar (ohne Software Assurance) jeweils nur einmal.
4. Eine CAL kann also anschließend nicht von einer anderen Person (User CAL) oder einem anderen Endgerät (Device CAL) verwendet werden.
4. Die Wahl zwischen Device CAL und User CAL schließt einen Wechsel der Nutzung (von User CAL zu Device CAL und umgekehrt) ebenfalls aus.
5. Jedoch ist es möglich, User CALs und Device CALs kombiniert für einen Windows Server zu verwenden.
6. Die Version der Clientzugriffslizenz muss mindestens der Version der Serverlizenz entsprechen, oder einer höheren bzw. neueren Server-Version. Ein Downgrade auf eine niedrigere Windows-Server-Version ist dabei erlaubt – z.B. gilt eine CAL für Windows Server 2019 auch für Windows Server 2012; ein Upgrade hingegen ist ausgeschlossen.
7. Eine Ausnahme bilden die Versionen Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2: hier ist die wechselseitige Nutzung der Server-Dienste mit einer 2012 oder 2012 R2 CAL erlaubt.
Für welche Windows Server-Editionen sind bei Wiresoft CALs erhältlich?
Die folgende Liste gibt einen schnellen Überblick, welche CALs Sie im Wiresoft Online-Shop als Einzellizenzen finden – zusätzlich zu den entsprechenden Server-Lizenzen:
- Windows Server 2008
- Windows Server 2008 R2
- Windows Server 2012 und 2012 R2
- Windows Server 2016 Standard und Datacenter
- Windows Server 2019 Standard und Datacenter
Hier sei nochmals darauf hingewiesen, dass Windows Server 2008 und 2008 R2 auf unterschiedlichen Betriebssystemen basieren, so dass es nicht möglich ist, mit einer CAL für Windows Server 2008 die Version 2008 R2 zu nutzen – im Unterschied zu Windows Server 2012 und 2012 R2, bei denen keine vergleichbare Einschränkung besteht.
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Sie profitieren bei allen unseren Software-Produkten auch von dem reduzierten Preis gegenüber dem teureren Originalpreis. Denn unser Software-Angebot besteht aus originalen, ungenutzten Microsoft Programmen und Zugriffslizenzen von europäischen Unternehmen, welche diese nicht benötigen – sind sind somit vollwertig und zu 100% einsatzfähig – ohne irgendwelche Einschränkungen.
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